Merkwürdige und verstörende Sehenswürdigkeiten auf der Welt

Manche reisen nur, um merkwürdige und verstörende „Sehenswürdigkeiten“ auf der Welt zu besuchen. Was bedeutet das, und welche sind es?

Die Insel der Puppen verbreitet bei Besuchern Schrecken.
Quelle: imago images / Zuma Press

Die Welt kann ein merkwürdiger Ort sein. Noch merkwürdiger ist es, wenn Menschen sich besonders merkwürdige Orte freiwillig anschauen und dafür sogar noch eine weite Reise auf sich nehmen. Denn für manche Weltenbummler ist eine Sehenswürdigkeit eine Sehenswürdigkeit - egal wie verstörend sie auch sein mag.

Um diese skurrile Liste der Urlaubsziele zu starten, haben wir für euch eine ganz besondere Insel herausgesucht, und zwar die...

#1 Puppeninsel


Gelegen in Mexiko, begleitet diese Insel eine unheimliche Geschichte. Laut dieser soll ein Fischer 1951 auf der „Isla de las Muñecas“ ein verstorbenes Mädchen entdeckt haben, ihr Geist verfolge ihn seit seiner Entdeckung. Dieser Geist scheint aber nicht friedlich gewesen zu sein, denn um ihn zu beruhigen, fischte der Mann entsorgte Puppen aus dem Wasser. Weil das Mädchen jedoch keine Ruhe gab, fing er an, die Puppen zu verstümmeln und sie auf der Insel zu verteilen. 2001 ertrank der Fischer an der Stelle, an der er 50 Jahre vorher die Leiche des Mädchens gefunden hatte. Diese schauerliche Geschichte lockt täglich zahlreiche Touristen zur Insel.

Bereit für die nächste verstörende Attraktion?

Das Haarmuseum ist eine recht merkwürdige Attraktion.
Quelle: imago images / Jochen Tack

#2 Das Haarmuseum

Rund 16.000 Haarproben versammeln sich in diesem merkwürdigen Museum in Avanos, der Türkei. Wie es dazu kam? Im Jahr 1979 hatte Töpfermeister Chez Galip die Idee, Haarsträhnen seiner Besucherinnen abzuschneiden und zu sammeln. Warum Leute eine Haarsträhne opfern? Der Töpfermeister versieht jede Haarlocke mit der Adresse ihrer Besitzerin, um diese auch nach Jahren noch kontaktieren zu können. So werden jährlich 10 Haarlocken ausgewählt und die ehemalige Besitzerin dieser Strähne wird kontaktiert. Anschließend darf sie an einem Töpferei-Workshop teilnehmen und für die Zeit in seinem Gästehaus wohnen. 

Beim der nächsten Sehenswürdigkeit darfst du knutschen was das Zeug hält!

Das Blarney Castle ist eine Sehenswürdigkeit wegen des Blarney Stones
Quelle: IMAGO / Design Pics Editorial

#3 Ein Kuss für den Blarney Stone

Auf dem Blarney Castle in Cork, Irland befindet sich der Stein von Blarney. Ihn umgibt die Legende, dass die Person, die ihm einen Schmatzer aufdrückt, daraufhin sehr sprachgewandt sein soll. Nun mögen böse Zungen behaupten, dass sich das nur ein vollkommener Trunkenbold hätte ausdenken können - und genau so scheint es auch gewesen zu sein. Trotzdem zieht der Stein von Blarney eine Vielzahl an Touristen an, sogar Staatsfrauen- und Männer, die ihm alle ein Küsschen geben wollen. Früher wurden Besucher lediglich an den Knöcheln festgehalten während des innigen Kusses, mittlerweile wurde aber zum Glück nachgerüstet. Die Stelle ist nun durch ein Gitter gesichert und, wie das Bild zeigt, werden Besucher nun wirklich festgehalten. Da erscheint der Urlaub Zuhause doch gleich viel erholsamer, oder?

Genauso ungemütlich würden viele sich wohl bei der nächsten Attraktion fühlen ...

Das Sedletz-Ossarium ist ein merkwürdiger Schauplatz zahlreicher Skelette.
Quelle: imago images / mm images/Zaglitsch

#4 Das Sedletz-Ossarium

Früher war der Friedhof von Sedletz, Tschechien ein beliebter Friedhof, der durch Kriege und Pest schnell zahlreiche Leichen begraben musste. Schließlich begann allerdings der Bau einer Kirche, wofür rund 40.000 Skelette wieder ausgegraben werden mussten. Doch anstatt die Skelette anderweitig zu entsorgen, beschloss man, sie kurzerhand für die Erbauung der Kirche zu verwenden. Auch wenn die „Dekoration“ der Kirche äußerst makaber wirkt, so wurden die Skelettteile doch kunstvoll in das Kirchengebäude integriert...

Du willst noch mehr schaurige Sehenswürdigkeiten sehen? Die nächste Sehenswürdigkeit kann in einigen schon fast eine Übelkeitsgefühl auslösen. Und manche erkennen sie vielleicht aus einem bekannten Film:

Die Kaugummiwand ist eine von wenigen Attraktionen in Seattle.
Quelle: imago images / Ilva Vadone

#5 Die Kaugummiwand in Seattle, USA

Fällt es dir genauso schwer wie uns, länger auf die Kaugummiwand zu starren? Seit den 1990er Jahren sammeln sich auf dieser Wand zahlreiche zerkaute Kaugummis an, die es als Sehenswürdigkeit sogar ins Kino geschafft haben. Natürlich erinnerst du dich an sie im Film „Love Happens“, nicht wahr? 

2015 entschloss man sich, die Wand in einer groß angelegten Putzaktion zu entfernen. Knapp eine Tonne Kaugummi wurde entfernt. Und heute? Ist die Wand wieder genau so zugeklebt wie davor. 

Bei vielen Sehenswürdigkeiten sind die Erwartung und die Realität meilenweit voneinander entfernt. Doch bei dieser Attraktion scheint man genau das zu bekommen, was man erwartet.

Doch damit soll nicht genug sein...

Im Karni-Mata-Tempel sammeln sich Ratten, die als Wiedergeburten toter Seelen gesehen werden.
Quelle: imago images / Indiapicture

#6 Der Karni-Mata-Tempel

Du liebst Ratten? Dann ab zum Karni-Mata-Tempel in Deshnok, Indien! Dort werden die Ratten nämlich als Reinkarnation toter Menschen gesehen und schön gefüttert. Dir flitzt eine heilige Ratte über den nackten Fuß (wie in Hindu-Tempeln üblich, gilt auch hier ein Schuhverbot)? Super, das soll Glück bringen! Für alle anderen hört hier beim Anblick bereits der Spaß auf. Diese Sehenswürdigkeit ist wirklich etwas für die Mutigen. Schließlich musst du mit ungefähr 20.000 Ratten rechnen, die selbstverständlich gefüttert und gepflegt werden. Ein Impfschutz wäre für diese Pilgerstätte jedoch angesagt

Weiter geht es mit der nächsten Attraktion. Es sind keine Ratten dabei. Versprochen. 

Eine wirklich merkwürdige Sehenswürdigkeit: Ein Haus, dass auf dem Kopf steht.
Quelle: IMAGO / Eckhard Stengel

#7 „Welt-steht-Kopf“

Diese Sehenswürdigkeit steht quasi vor der eigenen Haustür, denn du kannst sie im Norden Deutschlands finden! Genauer gesagt, steht dieses Haus auf der Insel Usedom und müsste wohl das meistfotografierte Einfamilienhaus sein. Seit 2008 können Besucher ihre optischen Sinne täuschen lassen, sowohl nur beim Anblick von draußen, oder beim Betreten des Hauses. Wer also keine Angst vor einer momentanen Gleichgewichtsstörung hat, ist hier perfekt aufgehoben. Dies ist übrigens nicht das einzige Upside-Down Haus auf der Welt. Auch in China, Russland und in Österreich könnt ihr solche Bauten erleben.

Aufpassen: Jetzt wird es eisig! Die nächste Attraktion ist nichts für Klaustrophoben: 

Wer merkwürdige Sehenswürdigkeiten erleben will, sollte in die Schweiz gehen.
Quelle: IMAGO / Action Pictures

#8  Iglu-Dorf in der Schweiz

Willkommen im Iglu-Dorf Engelberg-Titlis, einer merkwürdigen und faszinierenden Sehenswürdigkeit. Hier, inmitten einer wildromantischen Landschaft, auf 1760 Metern Höhe, kannst du einen atemberaubenden Blick auf die Innerschweizer Berge genießen. Nach einer gemütlichen Gondelfahrt und einem kurzen 10-minütigen Fußmarsch erreichst du jedoch kein gemütliches Hotel, sondern eines der größten Schweizer Iglu-Dörfer. Dort erwarten dich unzählige Gänge, die verschiedene Iglus miteinander verbinden. Nicht nur das: Es gibt kein Bett. Du schläfst natürlich im Schlafsack. Das mag jetzt kaum noch nach Urlaub für manche klingen, aber es ist wahrlich einzigartiges Erlebnis, das man nicht vergessen würde.

Hast du schonmal eine Hand besucht? Die nächste Sehenswürdigkeit hat einen traurigeren Hintergrund als man vielleicht denkt ...

Viele würden die hand als eine merkwürdige Sehenswürdigkeit bezeichnen.
Quelle: IMAGO / VWPics

#9 Die Hand in der Wüste

Eine merkwürdige Sehenswürdigkeit ist „Die Hand in der Wüste“ in Chile. Der chilenische Bildhauer Mario Irarrázabal hat diese sehr eigenartige Kunstinstallation geschaffen, die aus dem Sand in der Mitte der Atacamawüste aufragt, 46 Meilen südlich von der Stadt Antofagasta. Irarrázabal ist bekannt für seine Werke, die mit menschlichem Leid in Verbindung stehen, und diese riesige, beunruhigende Skulptur vermittelt ein Gefühl von Einsamkeit, verstärkt durch ihre abgelegene und verlassene Lage. Wenn du also nach einer Sehenswürdigkeit suchst, die dich fasziniert und zugleich verstört, solltest du unbedingt die Hand in der Wüste in Chile besuchen. Gleichzeitig spricht sich so eine Sehenswürdigkeit schnell rum, und wie man sieht, wird sie nun gerne von Touristen besucht, die sich einen Spaß draus machen.

Jetzt wird es wirklich gruselig. Wer hier hingeht, kann sterben:

Solch einer merkwürdigen Sehenswürdigkeit sollte man wohl lieber aus dem Weg gehen.
Quelle: IMAGO / Pond5

#10 Natronsee

Der Natronsee in Tansania ist ein wirklich merkwürdiges und verstörendes Gewässer. Kein anderer See auf der Welt ist so alkalisch wie dieser. Das bedeutet, dass das Wasser dort extrem basisch ist, mit einem pH-Wert von bis zu 10,5. Tiere, die in den See fallen und sterben, werden durch Verkalkung zu Statuen. Sie erstarren förmlich zu Stein. Trotz dieser bedrohlichen Bedingungen finden einige Tiere einen Weg, in diesem unheimlichen Ort zu überleben. Der Natronsee ist auch ein Brutplatz für die Lesser Flamingos. Das Wasser des Sees erscheint wegen der hohen Alkalität rötlich, vor allem im Sommer. Also, wenn du Lust hast, darin zu baden - vergiss es lieber! Daran solltest du nicht einmal denken!

Last but not least, das wohl windigste Urlaubs-Erlebnis:

Die merkwürdige Krümmung der Bäume macht South Point eine coole Sehenswürdigkeit.
Quelle: IMAGO / Pond5

#11 Slope Point

Sieht schräg aus? Ist es auch. Slope Point auf der Südinsel (South Island) ist der südlichste Punkt Neuseelands. Das ist jedoch nicht der einzige Grund, warum der Ort eine Reise wert ist. Hier findest du einen Wald mit Bäumen, die aufgrund der starken antarktischen Winde dauerhaft verdreht und verweht sind, und das Endergebnis ist faszinierend. Dieser Ort zählt zu den windigsten und seltsamsten Orten der Welt. Die beeindruckende Kulisse wird noch verstärkt durch die steilen Klippen, die im Laufe der Zeit von den starken Winden erodiert wurden. Obwohl es keine Häuser in der Nähe gibt, wird dieser Ort für die Schafzucht genutzt. Ein weiteres Highlight ist das AA-Schild, das hier aufgestellt ist und die Entfernung zum Äquator (5.140 km) und zum Südpol (4.803 km) anzeigt. 

Und, bei welcher Sehenswürdigkeit bist du am glücklichsten, dass du gerade nicht dort bist?

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