8 Tierattraktionen, die du im Urlaub vermeiden solltest
Begegnungen mit Tieren sind für Kinder und Erwachsene im Urlaub sehr verlockend. Aber viele Tierattraktionen sind pure Tierquälerei. Welche soll man meiden?
Viele Menschen bezeichnen sich selbst als tierlieb. Das ist schön und gut, aber häufig denken auch sie nicht weit genug und stellen ihr eigenes Vergnügen über das Wohl der Tiere. Gerade im Urlaub warten viele Attraktionen darauf, mit Tieren Geld zu verdienen, dabei sind sie oft mit großen Qualen verbunden. Bei einigen sieht man das auf den ersten Blick, doch manche geben sich auch den Anschein, beim Tierwohl unproblematisch zu sein. Hier erfährst du, welche Angebote du unbedingt vermeiden solltest, welche Tierattraktionen bedenkenlos annehmbar sind und welche Warnzeichen auf Tierquälerei hindeuten können.
Auf der nächsten Seite geht es los.
#1 Straußenreiten
Auch wenn die Popularität etwas nachlässt, gibt es immer noch Angebote von Straußenfarmen, auf den Tieren zu reiten. Dafür werden die Tiere erst gefangen und bekommen einen Sack über den Kopf gestülpt, damit die Menschen aufsitzen können. Die Reiter*innen halten sich dann mit aller Kraft an den Flügeln fest, um den Ritt zu überstehen. Es gibt Berichte darüber, dass die Flügel dadurch bluteten und andere Strauße dann daran rumpickten. Das Gewicht der Menschen auf dem Rücken ist zudem eine gewaltige anatomische Belastung für den Strauß und löst Panik aus, weshalb die Laufvögel so schnell sind. Was sie leider für als Reitattraktion so interessant macht – ein Teufelskreis.
Auch die nächste „Attraktion“ ist pure Tierquälerei.
#2 Fotos mit Wildtieren
In vielen Urlaubsländern, besonders in Asien und Lateinamerika, ist es weit verbreitet, dass Tourist*innen Fotos mit Tigern, Affen, Schildkröten und anderen wilden Tieren machen können. Dabei hinterfragen zu wenige, woher die Tiere kommen und wie sie leben. Oft sind es Wildfänge, die schon als Babys den Eltern entzogen werden und dann in kleinen Käfigen ihr Dasein fristen müssen. Um bei den Fotoshootings möglichst ungefährlich zu sein, werden Krallen gestutzt, Zähne gezogen und die Tiere medikamentös ruhig gestellt. Da solche Bilder vielfach in den sozialen Medien geteilt werden und somit als niedlich und normal angesehen werden, schlagen Tierschützorganisationen wie Pro Wildlife Alarm.
Es gibt aber noch viel mehr schlimme Tier-Attraktionen.
#3 Elefantenshows und Elefantenreiten
Ebenfalls in Asien gibt es zahlreiche Attraktionen, vom Elefantenreiten über Shows bis hin zum Schwimmen mit Elefanten. Die Dickhäuter werden unter brutalsten Methoden gefangen genommen und mit Elektroschocks und Schlägen trainiert. Von Klein auf ist der Elefantenhaken ein Instrument, um die Tiere auf schmerzhafte Art zu dressieren, damit sie auch ausgewachsen hörig sind. Und das alles nur, damit Tourist*innen ihr Geld geben, um unnatürliche Kunststücke zu sehen und die Tiere zu reiten. Für die sanftmütigen Riesen bedeutet es ein Leben in Gefangenschaft und Qualen. Allein in Thailand soll es bis zu 4.000 gefangene Elefanten geben.
Doch auch in Europa ist die Tierquälerei zur Belustigung der Menschen vielerorts verbreitet.
#4 Stierkampf
Es ist gar nicht lange her, dass der Stierkampf in Spanien zum Kulturerbe erklärt wurde und somit ein kommendes Verbot nahezu ausgeschlossen ist. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass nur 14 % der Spanier*innen die Stierkämpfe befürworten und laut Tierschutzbund jedes Jahr zehntausende Tiere in Training und Wettkämpfen sterben. Beim jährlichen Stierrennen in Pamplona kommen zudem immer wieder Läufer*innen und Zuschauer*innen ums Leben. Stierkämpfe gibt es auch in Portugal, Frankreich, in einigen Ländern Lateinamerikas und sogar in den USA.
Nicht ganz so dramatisch, aber dennoch vermeidbar ist auch der folgende Punkt.
#5 Eselreiten
Besonders in Griechenland ist das Eselreiten eine bei Kindern und Erwachsenen beliebte Tradition. Obwohl Esel als zuverlässige Lasttiere gelten, haben sie wenig Freude daran, jeden Tag, den ganzen Tag Tourist*innen und Lasten zu schleppen. Da hilft auch ein Verbot für übergewichtige Tourist*innen, wie es vor einiger Zeit auf der Insel Santorin verhängt wurde, wenig, wie das Network for Animals in einem Video zeigt. Die Tiere leiden demnach ohne Wasser und Nahrung in der Hitze, haben Verletzungen durch die Lasten und es hat sich für sie nichts im Positiven verändert.
Auch in Deutschland ist Tierquälerei nicht ausgeschlossen, wie die nächste Seite zeigt.
#6 Pferdekutschen
Die romantische Fahrt in der Pferdekutsche ist in Europa und anderswo eine verbreitete Touristentradition. Nur die Pferde können dem wenig abgewinnen. Die Kutschen sind eine schwere Last, der Verkehr und die Abgase der Städte sind eine permanente Belastung für die Nerven und Gesundheit der Tiere. in der jüngeren Vergangenheit reagieren immer mehr Städte auf die Appelle von Tierschutzorganisationen: Nach Paris, London, Rom und anderen Städten hat jetzt auch Palma di Mallorca die Pferdekutschen aus der Stadt verbannt. Ersatz gibt es durch elektrische Kutschen, wie sie beispielsweise in Dresden zu finden sind – ein Konzept, das schon aus den Kindertagen des Automobilzeitalters stammt.
Nicht nur die Landtiere leiden unter dem Tourismus – siehe nächste Seite.
#7 Aquaparks
In Europa sind Delfinarien auf dem Rückzug und eine Seltenheit geworden. Aber etwa in den USA ist beispielsweise SeaWorld eine feste Größe im Vergnügungspark-Sektor. Dass Delfinarien den Tieren keine gute Umgebung bieten, dürfte dabei klar sein. Die großen Meeressäuger in kleinen Becken mit künstlich aufbereitetem Wasser gefangen zu halten und tagtäglich zu Kunststücken und Shows zu zwingen, schadet den Tieren massiv. Die hochintelligenten und gesellschaftsliebenden Orcas fristen ein trauriges Dasein in ihren nassen Gefängnissen. Tierschutzorganisationen raten deshalb dringend davon ab, solche Attraktionen mit einem Besuch unterstützen.
Aber was ist eigentlich mit dem Schwimmen mit Delfinen in freier Natur? Das liest du auf der nächsten Seite.
#8 Schwimmen mit Delfinen
Das Schwimmen mit Delfinen in Aquarien wird auch in Deutschland angeboten. Dabei gelten die gleichen Probleme, wie in den Aquaparks – die Tiere leben in Gefangenschaft und unter purem Stress. Aber was ist eigentlich mit den zahlreichen Angeboten, mit Delfinen in freier Natur zu schwimmen? Auch darauf sollte man verzichten, wie die Hilfsorganisation WDC berichtet. Denn oft werden die Tiere mit Fütterungen an die Nähe der Menschen gewöhnt und büßen somit an eigener Lebensfähigkeit ein. Zudem kann es zu Verletzungen durch Boote kommen und die Tiere werden empfindlich bei der zeitintensiven Jagd gestört und könnten dadurch in Not geraten.
Dass es aber auch gute Methoden gibt, die Meeressäuger zu erleben, zeigen wir auf der nächsten Seite.
Gute Tier-Abenteuer
Das war jetzt viel Kritik, aber die gute Nachricht ist: Natürlich kann man wilde Tiere auch mit gutem Gewissen erleben, wenn man sich entsprechend informiert. Eine tolle Möglichkeit sind beisopielsweise tierfreundliche Safaris, von denen einige sogar von der besonders kritischen Tierschutzorganisation PeTA ausgezeichnet wurden. Sie bieten Einblicke in die ganze Vielfalt der afrikanischen Tierwelt. Wenn es nicht gleich bis nach Afrika gehen soll, empfehlen sich geführte Touren von Vogelkundlern, Fledermausexpertinnen, etc. Dafür gibt es auch hierzulande spannende Angebote, bei denen man Natur hautnah erleben kann. Besuche auf Lebenshöfen und Auffangstationen können sehr bereichernd sein. Hier wird bedürftigen Tieren wirklich ein besseres Leben ermöglicht und man kann dort teilweise sogar richtig Urlaub machen und mit anpacken. Spektakuläre Meeresbewohner gibt auch in Irland, Frankreich & Co. Europas Küsten bieten viele Möglichkeiten, Wale, Delfine, Robben und andere beeindruckende Tiere zu beobachten. Das geht mit etwas Glück auch an Land. Oder man begibt sich mit gebührendem Abstand aufs Meer und erfreut sich respektvoll am Naturschauspiel.
Zu guter Letzt folgen noch ein paar Tipps, wie man seriöse, tierfreundliche Angebote von rücksichtsloser Geldmacherei unterscheiden kann.
Woran erkennt man schlechte Angebote?
Es ist nicht immer leicht, Attraktionen zu erkennen, die auf Tierquälerei basieren. Ein paar Hinweise und Achtungszeichen sind die folgenden. Werden Fotos mit wilden Tieren angeboten? Finger weg! Dürfen wilde Tiere angefasst, gefüttert, geritten werden, ist Skepsis angesagt. Diese Tiere werden meist gegen ihren Willen gefügig gemacht. Gibt es auch noch Andenken aus Elfenbein, Schildkrötenpanzer, Krokodilleder, etc., legt man den Wert auf Profit, nicht auf Tierwohl. Wird dir eine tolle Show versprochen? Dann kann es den Tieren nicht gut gehen. Das sind natürlich nur ein paar von Tierschutzorganisationen genannte Beispiele, die Richtung sollte aber klar sein.
Indizien für tierfreundliche Attraktionen folgen auf der nächsten Seite.
Woran erkennt man gute Angebote?
Dass es auch anders geht, siehst du jetzt. Hier sind ein paar Indizien für tierfreundliche Attraktionen:
Lernst du wirklich etwas über Tiere, ihre Lebensart, ihren Lebensraum und ihre Gefährdung? Dann nimmt man hier offenbar das Thema Artenschutz ernst. Werden die Wildtiere aus der Ferne beobachtet und respektvoll auf Abstand gehalten? Super! Gibt es beispielsweise auf dem Boot bei der Wal- oder Delfinbeobachtung Personen, die sich wirklich auskennen und auf die Einhaltung der Regeln und Abstände achten, wird es sich um ein seriöses Angebot handeln. Macht man dir keine spektakulären Versprechen, sondern informiert sachlich über das, was dich erwarten wird? Dann steht die Geldgier nicht im Vordergrund.
Ist auch die Abwicklung der Tickets, der Kommunikation und des eigentlichen Erlebnisses seriös, transparent, freundlich und gut organisiert, spricht das für ein potentiell gutes Angebot.
Das sind nur ein paar Hinweise, wie man die wilde Tierwelt erleben kann, ohne Tierquälerei zu unterstützen oder die Natur zu stören. Wenn jeder zumindest etwas darauf achtet, wird die Welt schon wieder ein wenig besser.