10 Tipps, wie du umweltfreundlicher reisen kannst
Immer mehr Menschen treibt die Frage um, wie sie umweltfreundlicher reisen können. Wir verraten dir 10 Tricks, mit denen du trotz Reise an die Umwelt denkst
Dass Umweltschutz kein kurzweiliger Trend, sondern eine notwendige Tugend ist, erkennen angesichts der aktuellen politischen Diskussion zum Klimawandel immer mehr Menschen. Viele von uns versuchen, aufgeweckt von inspirierenden Vorreitern, schockierenden Zahlen und brennenden Wäldern, im Alltag umzudenken und umweltfreundlicher zu leben – und auch zu reisen.
Denn eine anstehende Reise bildet da keine Ausnahme: Eine Auszeit vom Alltag bedeutet nämlich noch lange keine Auszeit vom Umweltschutz! Ganz im Gegenteil: Gerade denjenigen von uns, die die Natur lieben und die Erde erkunden wollen, ist schließlich viel daran gelegen, sie auch für nachfolgende Generationen zu erhalten und zu schützen.
Wie dir das im Urlaub gelingt, erfährst du in unserem Green-Travel-Guide auf den folgenden Seiten: There is no planet B!
Das passende Reiseziel auswählen
Der erste Schritt zum umweltfreundlichen Reisen betrifft die Auswahl eines geeigneten Urlaubslandes. Generell gilt hierbei: Je kürzer die Anreise, desto besser. Urlaub innerhalb von Europa oder sogar innerhalb von Deutschland belastet das CO2-Konto deutlich weniger und ist daher langen Fernreisen vorzuziehen.
Natürlich hat aber jeder von uns mindestens ein Reiseziel auf der Bucket List, das mal eben nicht direkt vor der Haustür liegt – auch das ist in Ordnung. Du solltest dir Fernreisen nicht komplett verbieten, wohl aber darauf achten, dass du nicht alle zwei Monate einmal um die Welt reist. Würde jeder so handeln, ist ansonsten bald keine Welt mehr da, die wir bereisen können ...
Auf das richtige Transportmittel setzen
So weit es geht, solltest du im Urlaub auf eine Anreise mit dem Fernbus oder Zug setzen, da diese beiden Verkehrsmittel die Umwelt erheblich weniger belasten als das Auto, das Flugzeug oder das Schiff. Gerade, wenn du nur ins Nachbarland oder innerhalb von Deutschland verreist, sind Kurzstreckenflüge zu vermeiden.
Für Flugreisen bietet es sich hingegen an, zumindest einen kleinen Beitrag fürs Klima zu leisten und Anbieter zu vergleichen: Neue Maschinen, die weniger Treibstoff verbrauchen und ein umweltschonendes Airline-Programm machen einen großen Unterschied! Der atmosfair Airline Index vergleicht jährlich die 190 größten Airlines der Welt nach ihrer Klimaeffizienz – hier kannst du nachschauen, wie die Fluggesellschaften im Jahr 2018 abschnitten.
Wenn du fliegst: Non-Stop-Flüge buchen
Beim Fliegen verbrauchen Start und Landung die größte Menge an Kraftstoff, weshalb du Non-Stop-Flügen gegenüber Angeboten mit Zwischenlandungen den Vorzug gewähren solltest. Dafür musst du unter Umständen einen kleinen Betrag draufzahlen, aber reduzierst deinen ökologischen Fußbabdruck um einiges – und das sollte dir die Welt, die ja schließlich auch deine ist, wert sein.
Übrigens: Darauf solltest du achten, bevor du einen Sitzplatz im Flieger buchst!
Eine umweltfreundliche Unterkunft aussuchen
Achte bei der Wahl deiner Unterkunft darauf, dass dein Hotel, Hostel oder Airbnb ein Zertifikat für Umweltfreundlichkeit besitzt. Zertifizierte und nachhaltig agierende Unterkünfte legen ein besonderes Augenmerk auf geringen Energieverbrauch, nachhaltige Materialien, Recycling, lokale und saisonale Produkte sowie die faire Behandlung und Bezahlung von Arbeitskräften.
Clever packen
Damit du nachhaltig packst und auf deiner Reise weniger Müll produzierst, kannst du in einige Essentials wie eine nachhaltige Zahnbürste, wiederverwendbares Besteck oder auch eine Menstruationstasse investieren. So verhinderst du unnötig viel (Plastik-) Abfälle und vermeidest, dass übermäßig Chemikalien in die Umwelt gelangen. Je minimalistischer du dabei packst, desto besser.
Eine Liste mit zehn schlauen Produkten, die auf Reisen Müll reduzieren, findest du in unserem Artikel „Zero Waste Travel“: 10 Dinge, die du packen solltest.
Das Zuhause urlaubsfit machen
Es ist wichtig, dass du deine eigenen vier Wände so hinterlässt, dass sie während deiner Abwesenheit die Umwelt nicht unnötig belasten. Dazu gehört natürlich, dass du alle Fenster schließt und die Lichter ausschaltest – aber das tust du wahrscheinlich automatisch. Was viele hingegen vergessen: Alle Stecker aus den Steckdosen ziehen, damit nicht unnötig Energie verschwendet wird. Eine Ausnahme bilden hierbei natürlich Geräte wie Kühlschrank und Kühltruhe.
Auch die Heizung solltest du bei deiner Abreise herunterdrehen. Es empfiehlt sich meist nicht, sie komplett abzustellen, da es im Winter deutlich mehr Energie verbraucht, bei deiner Rückkehr alle Räume wieder ganz aufzuheizen.
Vor Ort: Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Bist du erst einmal an deinem Reiseziel angelangt, kannst du auch einiges dafür tun, die Umwelt zu schützen: Statt eines Mietwagens solltest du beispielsweise die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder gleich auf ein Rad umsteigen. Natürlich kannst du, sofern die Strecke das zulässt, auch immer mal wieder zu Fuß gehen, um der Umwelt etwas Gutes zu tun und deinen Urlaubsort besonders eindrücklich kennenzulernen.
Ressourcen sparen
Sei vor Ort außerdem sparsam mit Wasser, Strom und Co., um deinen ökologischen Fußabdruck nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Wenn du in einem Hotel bist, kannst du beispielsweise die Handtücher mehrere Tage hintereinander benutzen oder den Zimmerservice ganz abbestellen. So oft, dass eine tägliche Reinigung nötig ist, bist du wahrscheinlich sowieso nicht im Hotelzimmer und dein Bett kannst du schließlich auch selbst machen, oder?
Die Natur respektieren
Wenn du die Natur rund um deinen Urlaubsort erkundest, ist es wichtig, sich an einige Regeln zu halten: Verlasse keine vorgegebenen Wanderwege, um der Flora und Fauna nicht zu schaden. Packe deinen Müll ein und lass ihn nicht einfach im Wald oder am Strand liegen. Verzichte darauf, ein Feuer zu entfachen, da es sich schnell ausbreiten und einen Waldbrand auslösen könnte.
Vergiss nie, dass du zu Gast in der Natur bist und dich demnach genauso verhalten solltest, wie du es auch als Gast in einem fremden Haus tun würdest.
Attraktionen kritisch begutachten
Einen Elefantenpark besuchen, auf einem Kamel reiten oder mit Delfinen schwimmen? Klingt verlockend. Leider verstecken sich hinter einer Vielzahl an Attraktionen jedoch Touristenfallen, die auf Kosten des Tierwohls gehen. Damit die Elefanten, die du in vielen Parks begutachten und füttern darfst, gehorchen, werden sie als Babys ihren Eltern entrissen und gequält. Noch dazu stellt der Kontakt mit einer solch hohen Anzahl an Menschen in vielen Fällen eine unnatürliche Belastung dar, die man keinem Tiere zumuten sollte – schon gar nicht für ein blödes Foto, das man zuhause herumzeigen kann.
Wenn du Tiere wirklich liebst, solltest du auch ihre Grenzen respektieren und dich im Vorfeld genau über den von dir gewählten Park oder die jeweilige Attraktion informieren.