Pilze sammeln: Fehler, die man besser vermeiden sollte
Pilze zu sammeln ist eine der schönsten Aktivitäten im Herbst. Doch einige giftige Pilze können dir später so richtig die Laune verderben.
Der Herbst ist da, und mit ihm die Zeit, durch Wälder zu streifen und Pilze zu sammeln. Doch aufgepasst: Nicht jeder Pilz, der hübsch aussieht, ist auch ein Leckerbissen. Manche essbaren Pilze haben giftige Doppelgänger, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sehen. Besonders Anfänger*innen sollten daher auf der Hut sein. In diesem Artikel erfährst du, welche häufigen Fehler du beim Pilzesammeln unbedingt vermeiden solltest. Wir werfen einen Blick auf die essbaren Pilze und ihre giftigen Zwillinge, und geben dir Tipps, wie du sicher durch die Pilzsaison kommst.
Lass uns mit dem ersten Pilz starten:
#1 Steinpilz und Satansröhrling
Der Steinpilz ist wohl einer der beliebtesten Speisepilze überhaupt. Sein nussiger Geschmack und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten machen ihn zum Star der Pilzsaison. Doch Vorsicht: Der Satansröhrling sieht ihm verdammt ähnlich, ist jedoch giftig! Während der Steinpilz einen braunen, oft klebrigen Hut hat und einen kompakten Stiel mit weißem Fleisch, hat der Satansröhrling blutrote Röhren und einen weiß-grauen Hut. Bei Verletzungen färbt er sich leicht blau, was ein Warnsignal sein sollte. Der Satansröhrling kann dir üble Magen-Darm-Beschwerden bescheren – also Augen auf beim Pilzesammeln!
Weiter geht’s mit einer beliebten Pilzart, die ebenfalls einen giftigen Doppelgänger hat.
#2 Parasolpilz und Spitzschuppiger Schirmling
Der Parasolpilz, auch bekannt als Großer Riesenschirmling, ist bei Pilzsammler*innen extrem beliebt. Vor allem die Hüte eignen sich perfekt zum Panieren, was ihm einen festen Platz in der Küche gesichert hat. Mit einem bis zu 30 cm breiten Hut und der charakteristischen Schuppung ist der Parasol relativ leicht zu erkennen. Seine weißlichen Lamellen und das angenehm nussige Aroma runden das Bild ab. Doch Vorsicht – eine Verwechslung mit dem Spitzschuppigen Schirmling kann schnell passieren. Der Spitzschuppige Schirmling ist zwar kleiner, aber seine dunklen, spitzen Schuppen auf dem Hut könnten eine*n unerfahrene*n Sammler*in täuschen. Besonders tückisch ist sein unangenehm gasartiger Geruch, der dir sofort signalisieren sollte: Finger weg! Obwohl nicht lebensgefährlich, kann dieser Pilz leichte Vergiftungserscheinungen wie Magenprobleme auslösen.
Neugierig, welche Pilze als Nächstes auf dem Prüfstand stehen?
#3 Pfifferling und Spitzgebuckelter Raukopf
Der leuchtend gelbe Pfifferling verzaubert mit seinem einzigartigen Aroma. Doch der Spitzgebuckelte Raukopf, der ihm ähnelt, ist eine ganz andere Hausnummer. Während der Pfifferling angenehm duftet, erkennt man den Raukopf an seinem unangenehmen Geruch und dem glatten, konvexen Hut. Seine Toxizität ist extrem hoch – er kann zu schweren Nierenschäden führen. Deshalb: Pfifferlinge nur mit Bedacht sammeln und sicherstellen, dass du den richtigen erwischst.
Neugierig auf den nächsten Pilz? Erfahre mehr auf der nächsten Seite:
#4 Wiesenchampignon und Kegelhütiger Knollenblätterpilz
Der Wiesenchampignon – wer liebt ihn nicht? Doch aufgepasst: Der tödlich giftige Kegelhütige Knollenblätterpilz sieht ihm zum Verwechseln ähnlich. Der Champignon hat rosa bis braune Lamellen, während die des Knollenblätterpilzes weiß bleiben. Zudem besitzt der Knollenblätterpilz eine markante Knolle an der Basis. Hier ist Vorsicht geboten – im Zweifel lieber stehen lassen! Das weiße und weiche Fleisch riecht bei ganz jungen Exemplaren der Kegelhütigen Knollenblätterpilze rettichartig, dann süßlich und zuletzt unangenehm süß.
Willst du wissen, wie man noch mehr Fehler beim Pilze sammeln vermeidet? Lies weiter auf der nächsten Seite:
#5 Perlpilz und Pantherpilz
Der Perlpilz ist ein schmackhafter Speisepilz, der jedoch leicht mit dem giftigen Pantherpilz verwechselt werden kann. Beide Pilze haben weiße bis cremefarbene Hüte mit kleinen Schüppchen und eng stehende Lamellen. Doch es gibt Unterschiede: Der Perlpilz rötet sich nach dem Anschneiden leicht, während der Pantherpilz unverändert bleibt. Zudem hat der giftige Pantherpilz eine deutlich markierte Knolle am Stiel. Wer den falschen Pilz erwischt, kann sich auf heftige Vergiftungserscheinungen gefasst machen, die sogar lebensgefährlich werden können. Die unangenehmen bis gefährlichen Vergiftungserscheinungen zeigen sich durch Übelkeit, Schwindel, Erbrechen und Durchfälle.
Also besser aufpassen – und jetzt zu einem Pilz, der ebenfalls oft verwechselt wird!
#6 Maronenröhrling und Gallenröhrling
Der Maronenröhrling zählt zu den echten Favoriten unter den Speisepilzen. Sein nussig-milder Geschmack und die Möglichkeit, ihn zu trocknen oder einzufrieren, machen ihn zum perfekten Begleiter für herbstliche Pilzgerichte. Doch Vorsicht: Der Gallenröhrling ist ein echter Spielverderber! Er sieht dem Maronenröhrling täuschend ähnlich, hat aber einen bitteren Geschmack, der jedes Gericht ruinieren kann. Ein Unterschied: Das grobe Netz, das den ganzen Stiel überzieht. Dieses ist immer etwas dunkler gefärbt als der Stiel. Maronenröhrlinge hingegen sind im jungen Alter noch mit weißlichen Röhren bestückt, während sich mit zunehmenden Alter diese gelblich bis olivgrün färben. Auf Druck reagieren sie meist blauend.
Weiter geht’s mit einer weiteren beliebten Pilzart und ihrem gefährlichen Doppelgänger.
#7 Hexenröhrling vs. Satansröhrling
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Doch auch hier gibt es eine tückische Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Satansröhrling. Beide haben rote Röhren, aber nur der Satansröhrling sorgt für Magen-Darm-Probleme! Der Hexenröhrling verfärbt sich bei Druck stark blau und hat eine samtige Hutoberfläche. Der Satansröhrling hingegen bleibt eher blass. Ein zusätzlicher Hinweis: Der Satansröhrling hat oft einen unangenehmen Geruch, den du beim Hexenröhrling vergeblich suchst.
Doch worauf solltest du allgemein beim Pilzesammeln noch achten?
#8 Frische ist das A und O
Ein Fehler, den viele Pilzsammler*innen machen: Sie sammeln viel mehr, als sie eigentlich brauchen. Doch Pilze sind empfindliche Naturprodukte und sollten möglichst schnell verarbeitet werden. Lässt du sie zu lange liegen, können sich Giftstoffe bilden, die deinen Magen ganz schön in Aufruhr bringen. Besonders empfindlich sind Sorten wie Pfifferlinge oder Champignons, die schnell verderben. Also: Sammel nur so viel, wie du auch zeitnah essen kannst. Frische Pilze schmecken sowieso am besten – und du gehst auf Nummer sicher!
Ein letzter wichtiger Punkt befindet sich außerdem auf der nächsten Seite:
#9 Pilze richtig sammeln und transportieren
Wenn du beim Pilzesammeln auf einen essbaren Pilz stößt, ist es wichtig, ihn schonend zu ernten. Vermeide es, den Pilz mit einer Schaufel auszugraben, da du dabei das empfindliche unterirdische Pilzgeflecht, das sogenannte Myzel, beschädigen könntest. Stattdessen drehe den Pilz vorsichtig heraus und lass den Stiel möglichst intakt. So bleibt das Myzel erhalten und kann weiterhin Pilze hervorbringen. Auch beim Transport gibt es ein paar Dinge zu beachten. Am besten nutzt du einen luftigen Korb oder einen Stoffbeutel. Vermeide Plastiktüten oder luftdichte Dosen, da Pilze darin schnell verderben können.